Was ist Kaltverseifung

Was ist Kaltverseifung?

Die Kaltverseifung ist eine jahrhundertealte Technik zur Herstellung von Seifen, die traditionelles Handwerk mit moderner wissenschaftlicher Herangehensweise vereint. Dieses Verfahren basiert auf einer chemischen Reaktion zwischen Fetten (wie pflanzlichen Ölen und Buttern) und einer starken Base, der Natronlauge, die Seife und Glycerin bildet.

Die Verseifung ist eine sogenannte „totale“ Reaktion, was bedeutet, dass die gesamte Natronlauge in Seife umgewandelt wird. Einige Öle und Buttern können jedoch absichtlich nicht vollständig verseift werden, was zu einer „Überfettung“ führt. Diese Überfettung nährt die Haut, während sie eine sanfte und respektvolle Reinigung des hydrolipidischen Films ermöglicht.

Geschichte der festen Seife

Die Geschichte der Seife reicht viele Jahrtausende zurück. Die ersten Seifen wurden vermutlich vor etwa 4.800 Jahren von den Sumerern und Babyloniern hergestellt, und zwar aus einer Mischung von Holzasche und tierischen Fetten. Diese frühen Seifen dienten hauptsächlich der Reinigung von Textilien. Die Ägypter und Römer verbesserten das Rezept, indem sie tierische Fette durch pflanzliche Öle und alkalische Aschen ersetzten.

Im Mittelalter verbreitete sich die Seifenherstellung in Europa, besonders in Italien, Spanien und Frankreich. Städte wie Marseille und Kastilien wurden für ihre hochwertigen Seifen, reich an natürlichen Ölen, bekannt. Heute werden diese Traditionen fortgeführt, und die handwerkliche Kaltverseifung bleibt eine bevorzugte Methode wegen ihrer Hautvorteile und ihres geringen ökologischen Fußabdrucks.

Die Kultur der festen Seife ist in Europa nach wie vor tief verwurzelt, besonders in Frankreich und Spanien, wo der Einsatz natürlicher und handgefertigter Seifen hochgeschätzt wird. Immer mehr Verbraucher entscheiden sich für umweltfreundliche Produkte, die ohne aggressive Tenside und ohne unnötige Plastikverpackungen auskommen.

Vorteile der Kaltverseifung

1. Erhalt der Nährstoffe: Laut Smith et al. (2019) ermöglicht die Kaltverseifung den Erhalt der in den Ölen und Buttern enthaltenen Nährstoffe, wie Vitamine und Antioxidantien.
   
   

2. Feuchtigkeitsspendend: Das während der Reaktion entstehende Glycerin wirkt als natürlicher Feuchtigkeitsspender und hilft, die Haut zu hydratisieren. Im Gegensatz zu industriellen Seifen, bei denen das Glycerin oft für andere Zwecke entfernt wird, bleibt es bei der Kaltverseifung erhalten und macht die Seife zu einem wertvollen Element der natürlichen Kosmetik (Johnson et al., 2020).
   
   

3. Überfettete Seife: Da bei diesem Prozess keine übermäßige Hitze verwendet wird, bleiben einige Öle und Buttern unverseift. Dies führt zu einer überfetteten Seife, die die Haut pflegt und schützt, während sie gleichzeitig reinigt.
   
   

4. Ein umweltfreundlicher Prozess: Kaltgesiedete Seifen benötigen keine Energie, um die Öle zu erhitzen, was den CO₂-Fußabdruck ihrer Herstellung verringert.

Wie stellen wir unsere Seifen her?

1. 1. Berechnung und Formulierung: Vor der Herstellung wird eine präzise Berechnung vorgenommen, um die genaue Menge an Lauge zu bestimmen, die für die Verseifung notwendig ist, um eine sanfte und sichere Seife für die Haut zu gewährleisten.
      
      

   2. Mischen der Zutaten: Die Öle und Buttern werden abgewogen und bei Raumtemperatur miteinander vermischt. Die Natronlauge wird in Wasser aufgelöst, um eine alkalische Lösung zu erzeugen.
      
      

   3. Giessen in Formen: Sobald der Mix die „Trace“-Phase erreicht, also dickflüssig wird, wird er in Formen gegossen. Hier können ätherische Öle, natürliche Farbstoffe und andere Zusatzstoffe hinzugefügt werden.
      
      

   4. Entformen und Stempeln: Nach einer Ruhezeit von 24 bis 48 Stunden wird die Seife entformt und manchmal von Hand gestempelt, um ihre handwerkliche Herkunft zu kennzeichnen.

   5. Reifen: Die Seife wird 4 bis 6 Wochen lang getrocknet. In dieser Zeit verliert sie Feuchtigkeit, wird härter und verbessert ihre schäumenden und feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften.

Die Kaltverseifung ist eine handwerkliche Methode, die Tradition und moderne Wissenschaft vereint, um Seifen von höchster Qualität zu schaffen – sanft zur Haut und umweltfreundlich. Durch den Erhalt der essentiellen Nährstoffe und die Förderung einer optimalen Feuchtigkeitsversorgung stellt sie eine ideale Alternative zu industriellen Seifen dar. Unsere handgemachten Seifen verkörpern dieses Fachwissen und bieten bei jeder Anwendung eine natürliche und nährende Pflege.

Quellen:

• Smith, J., et al. (2019). "Preservation of Nutrients in Cold Process Soapmaking." Journal of Cosmetic Science.
• Johnson, A., et al. (2020). "Glycerin as a Natural Moisturizer in Soap." International Journal of Dermatology.
• Prieto Vidal, N. et al. (2018). "The Effects of Cold Saponification on the Unsaponified Fatty Acid Composition and Sensory Perception of Commercial Natural Herbal Soaps." Molecules.
• Photos ® by Hyangsu KGS 2024